Hintergründe

Wege nach Marzahn- Die Idee

Die Idee zu der interkulturellen Fotoausstellung Wege nach Marzahn entstand im Kontext der Interkulturellen Tage 2019 in Marzahn-Hellersdorf. Die Ehrenamtskoordinatorin der Gemeinschaftsunterkunft Blumberger Damm  und das Team von BENN Blumberger Damm wollten zu diesem Anlass eine gemeinsame Veranstaltung planen. Alle Beteiligten hatten dabei das Ziel,  zur Begegnung und zur Annäherung zwischen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen im Stadtteil beizutragen.

2019 wurde auch das 40-jährige Bestehen des Bezirks Marzahn-Hellersdorf gefeiert. In diesem Zuge wurde viel über die „ersten Stunden“ des Bezirks berichtet und gesprochen. Dabei wurde deutlich, dass sehr viele Marzahner*innen die Erfahrung teilen, einmal neu in den Bezirk gekommen zu sein. Viele sind aus anderen Berliner Stadtteilen nach Marzahn gezogen. Aufgrund von Familienzuwachs oder anderen Veränderungen haben viele in Marzahn eine neue und passende Wohnung gefunden. Nicht alle sind  freiwillig in den neuen Stadtteil gekommen, manche bekamen eine Wohnung zugeteilt. Viele haben geholfen, den Stadtteil mit aufzubauen und Strukturen zu schaffen. Dabei veränderte sich der Stadtteil mit und durch die neuen Nachbar*innen. Auch Migrant*innen sind seit der Geburtsstunde des Bezirkes prägender Teil der Marzahner Bewohnerschaft. Viele der in den letzten Jahren geflüchteten Menschen kennen diese Situation  ebenfalls. So wie die Menschen aus der „alten“ Marzahner Nachbarschaft bringen diese neuen Nachbar*innen eine Geschichte mit und haben teilweise sehr lange Wege zurückgelegt, bevor sie in Marzahn angekommen sind.  

Beides – neu in Marzahn und gleichzeitig ein Mensch mit einer Geschichte und einem individuellen (Lebens-)weg zu sein – ist demnach eine geteilte Erfahrung vieler Neu- und Alt-Marzahner*innen. Die Fotoausstellung Wege nach Marzahn möchte diese Gemeinsamkeit betonen und einen Rahmen bieten, um über diese zu sprechen und sie durch Bilder zu veranschaulichen.  

Die ersten Schritte

Seit Juni 2019 traf sich eine kleine Gruppe von Nachbar*innen aus Marzahn, um sich zunächst über ihre Geschichten und ihre Wege nach Marzahn auszutauschen. Vier der Teilnehmer*innen erstellten über drei Monate hinweg eigene Ausstellungs-Exponate mit eigenen Fotos, um ihren Weg zu veranschaulichen.

Im September 2019 gab es dann bereits eine erste kleine Ausstellung bei schönstem, spätsommerlichen Wetter in den Paradiesgärten Marzahn.

© Susanne Yacoub für AG Schnorbusch Architektur/Landschaftsarchitektur+Video

Die Ausstellungseröffnung war für alle Beteiligten ein sehr schönes Erlebnis. Das Publikum war aufgeschlossen und sehr interessiert, die persönlichen Geschichten der Aussteller*innen kennenzulernen. Und die Aussteller*innen wurden mit ihren persönlichen Wegen gesehen, gehört und wertgeschätzt.

Diese sehr positive Erfahrung machte allen Beteiligten Mut, mit dem Projekt Wege nach Marzahn weiter zu machen, größer zu werden, mehr und verschiedenere Wege abzubilden.

Aktuell planen wir daher schon die nächste Fotoausstellung im September 2020. Wir wünschen uns, dass sich noch mehr Menschen aus Marzahn an dem Projekt beteiligen, auch um zeigen zu können, wie vielfältig dieser Bezirk eigentlich ist und wie einzigartig die Geschichten der Menschen sind, die in diesem Bezirk leben.